Donnerstag, 29. September 2016

"Die Liste der vergessenen Wünsche" von Robin Gold

"Einfach so war einer seiner bevorzugten Gründe, etwas für sie zu tun. Sebastian brauchte keinen besonderen Feiertag, keinen speziellen Anlass für eine nette Geste oder um zu zeigen, wie sehr sie ihm am Herzen lag. Jeder Tag mit ihm war etwas Besonderes, um nicht zu sagen eine Wundertüte, und Clara war weit davon entfernt, das für selbstverständlich zu nehmen. Von wegen Einladung zum Essen am Samstagabend - er überraschte Clara lieber, indem er sie an irgendeinem x-beliebigen Dienstagabend romantisch ausführte. Er brauchte keinen Valentinstag als Anlass für ein Kärtchen mit einer innigen Liebesbotschaft und auch keinen Muttertag, um sie mit einem prächtigen Blumenstrauß zu erfreuen - ungeachtet der Tatsache, dass sie noch gar nicht Mutter war [...] Seine erstaunliche aufmerksame Art war bloß einer der vielen Gründe, warum sich Clara vor mehr als zehn Jahren Hals über Kopf in diesen Mann verliebt hatte."



Clara ist überglücklich mit ihrem Verlobten Sebastian. Die Hochzeit steht schon kurz bevor, als Clara gesagt bekommt, dass Sebastian bei einem schweren Unfall ums Leben gekommen ist. Für sie bricht eine Welt zusammen. Sie zieht sich zurück und lässt niemanden mehr an sich ran. Clara geht nicht mehr zur Arbeit, verstößt ihre Freunde und Familie. Nach Monaten besucht sie schließlich doch trotz aller Schmerzen und Qualen ihre Mutter und ihren Bruder. Dort angekommen, wartet in ihrem alten Kinderzimmer ein Paket auf sie. Als Clara es öffnet, findet sie ihre alte Zeitkapsel vor, die sie mit 10 Jahren in der Schule gefüllt hatte. In der Zeitkapsel liegt eine Liste mit Dingen, die sie tun wollte bevor sie 35 wird. Mit dieser Liste sieht Clara eine kleine Chance, wieder zurück ins Leben zu finden und sie beginnt damit, die Punkte abzuarbeiten. 


Meine Meinung zu dem Buch:

Das Buch hat einen hohen Unterhaltungsfaktor und lässt den Leser leicht in die Hauptrolle reinschlüpfen. Ich habe an einigen Stellen weinen müssen, weil ich Claras Schmerz mitfühlen konnte, so gut wurde es geschrieben. Leider hat das Buch ein paar Schwachstellen. Es war so vieles vorauszusehen und das Ende wird dem Leser nach etwas mehr als der Hälfte schon bewusst. Trotzdem liest man es weiter, weil die Handlungen, wie das Ende zustande kommt, interessant gemacht wird.Man mag auch zunächst denken, es ist wohl nicht gerade spannend, wenn sich das Buch nur um die Liste dreht. Hier hat Robin Gold es jedoch wiederum gut geschrieben. Auf welche Art Clara all diese Punkte abarbeitet, gemischt mit ihren Emotionen und Erinnerungen. Hier und da sind ein paar Stellen eingebaut, die anscheinend für etwas Witz in dem Buch sorgen sollen. Mich haben diese Stellen ehrlichgesagt eher gestört. Im Großen und Ganzen finde ich das Buch jedoch gut gelungen und ich werde es sicher einmal wieder lesen. Also trotz der Kritikpunkte kann ich es nur empfehlen.

Keine Kommentare: