Donnerstag, 29. September 2016

"Wild Cards - Das Spiel der Spiele" von George R. R. Martin


Wild Cards - Joker, Asse oder Tote. Ein Virus.
Alles beginnt damit, dass sich auf der Erde ein Virus ausbreitet, der Virus der Wild Cards. 90% der Befallenen sterben, 9% werden zu Jokern oder auch Mutanten und 1% hat richtig Glück. Dieser eine Prozent besteht aus den Assen. Die Asse erhalten magische Kräfte und Fähigkeiten und sind damit die Superhelden der Geschichte. Die Joker jedoch markiert oft eine körperliche, äußere Entstellung. Flügel auf dem Rücken, Federn als Haare, ein Körper aus Stahl, Tiermerkmale usw. So erkennt man die Joker. Die Menschheit gewöhnt sich an diese "Kreaturen" unter ihnen. Bald entsteht die Idee, mit den Wild Cards eine Fernsehshow zu produzieren, "America's next Superhero!". Die Kandidaten, Joker und Asse, treten in dieser Show gegeneinander an. Es werden Mannschaften gebildet, die in verschiedenen Disziplinen zeigen müssen, wie gut sie sind und inwiefern ihre Mutation dafür geeignet ist. Ein junger Blogger, John, berichtet stets im Internet vond er Show, welche Kräfte die anderen besitzen und was um ihn herum geschieht. Rivalitäten entstehen, Liebe, Affären, Intrigen. John, der sich "Mr. Hive" nennt, besitzt die Fähigkeit, sich in einen Wespenschwarm zu verwandeln. Bald merkt er, dass an der ganzen Sache etwas faul ist. Denn während sie sich in Amerika vor den Kameras die Blöße geben müssen, passieren in Afrika grausame Dinge, von denen sämtliche Joker und Asse betroffen sind. Schon bald besteht die Welt der Show-Teilnehmer nicht mehr allein aus der Show, denn sie werden andersweit benötigt und müssen in den Krieg ziehen. Doch die Frage ist, sind sie dazu bereit? Sind sie dazu in der Lage? Manche mehr, manche weniger. Eine blutige, lang anhaltende Schlacht steht ihnen bevor.




Meine Meinung zu dem Buch:
Als ich das Buch zu lesen begann, assoziierte ich es zunächst mit der Show "Big Brother". Es hatte starke Ähnlichkeit damit. Viele Leute mit unterschiedlichen Charaktereigenschaften und Fähigkeiten zusammengepfercht in einem Haus. Man konnte sich natürlich schon denken, das das Drama, Zickereien und sonstiges beinhalten würde. Wenig später schwenkte mein Gedanke zu "X-Men". Die Mutationen, die Namen die sie sich geben, lassen einen sehr stark daran denken. Doch es ist wesentlich mehr. Es war von Anfang an spannend mitzuverfolgen, welche Fähigkeiten jeder einzelne hatte, was sie beisteuern konnten, wie sie stets an ihre Grenzen kamen und ihre Fähigkeiten erweitert haben. Die Charaktere waren immer gut beschrieben und man konnte sie sich alle bildlich vorstellen. Die eine schüchtern, die andere eingebildet, der eine ein Großkotz, der andere ein Mann Gottes. Das Buch ist eine gute Mischung aus Fantasy und Science Fiction. In dem Buch werden stets die menschlichen Seiten der Personen beschrieben und die unmenschlichen Bedingungen der Show. Es war nie verwirrend, immer klar und nachvollziehbar, auch wenn in den Kapiteln oft von Charakter zu Charakter geschwenkt wurde. So konnte man einen noch viel besseren Einblick in das Ganze bekommen, was meiner Meinung nach auch besser erzählt wurde als wenn es allein aus der Erzählerperspektive aussenstehend und allgemein berichtet worden wäre. So konnte man genau mitverfolgen, wem es wie erging, wer welche Gedanken, Wünsche und Ängste hatte. Was mir auch auffiel, war, dass das Buch einen kritischen und zynischen Blick auf "Helden" geworfen hat. Was ist eigentlich ein Held? Was macht einen Helden aus? Genügt es, wenn man die Kraft besitzt, alles um sich herum zu zerstören? Oder steckt da wesentlich mehr dahinter? Auf diese Fragen steuert die Geschichte in der Mitte des Buches zu, als die Handlungen nicht mehr allein in Amerika sondern auch in Afrika lagen. Ich könnte hier noch so viel erzählen, würden dann aber spoilern und das möchte ich nicht. Ich möchte euch lediglich empfehlen, das Buch unbedingt einmal zu lesen, da es faszinierend und spannend ist. Von Anfang an. Es wurde wirklich nie langweilig!


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